Dialysearten
Bei Nierenversagen kommen drei grundlegende Behandlungsmethoden infrage:
- Hämodialyse,
- Peritonealdialyse und
- Transplantation
Alle drei Behandlungsmethoden werden auf der ganzen Welt erfolgreich eingesetzt.
Hämodialysebehandlung
Bei der Hämodialyse wird Blut mit einem Dialysegerät außerhalb des Körpers gefiltert. Während der Hämodialyse wird dem Körper aus einem Blutgefäß Blut entnommen und durch einen synthetischen Filter, den sogenannten Dialysator, geführt. In diesem Dialysator wird das Blut vor der Rückleitung in den Körper gereinigt. Aus diesem Grund wird der Dialysator auch als „künstliche Niere“ bezeichnet. Die Hämodialyse wird in der Regel dreimal wöchentlich für mindestens vier Stunden durchgeführt, normalerweise in einem Dialysezentrum. Eine Alternative zur Behandlung in einem Dialysezentrum ist die Behandlung im vertrauten häuslichen Umfeld. Verschiedene Arten der Heimdialyse ermöglichen dem Patienten, die Behandlung in den gewohnten Alltag zu integrieren. Jede Behandlungsmethode ist jedoch mit eigenen Herausforderungen verbunden.
Wann eignet sich eine Hämodialyse am besten?
Bei modernen Dialysegeräten genügen in der Regel drei Hämodialyse-Sitzungen pro Woche mit einer Dauer von jeweils mindestens vier Stunden. Während dieser Zeit bleiben Patienten an das Dialysegerät angeschlossen. Bemerkenswert ist dabei, dass das Dialysegerät in zwölf Stunden pro Woche das zu erreichen versucht, was gesunde Nieren jeden Tag rund um die Uhr leisten. Mit den richtigen Maßnahmen können wir Ihnen helfen, Ihr Leben so gesund wie möglich zu gestalten.
Peritonealdialysebehandlung
Die Peritonealdialyse wird als Behandlungsmethode so bezeichnet, weil das Filtern des Bluts über das Bauchfell (Peritoneum) erfolgt – über die Membran, die den Bauchraum auskleidet. Die Dialysierflüssigkeit befindet sich in der Peritonealhöhle, und benetzt das Bauchfell, über welches die Filtration erfolgt. Giftstoffe und überschüssige Flüssigkeit treten während der festgelegten Verweilzeit über die Peritonealmembran in die Dialysierflüssigkeit über.
Ein Schlauch oder Katheter wird dauerhaft in die Peritonealhöhle eingeführt. Durch diesen wird die Dialysierflüssigkeit in den Bauchraum geleitet. Dort verbleibt sie zunächst, um die Verunreinigungen aus dem Blut aufzunehmen. Anschließend wird die Flüssigkeit in einen Beutel abgelassen und durch neue Flüssigkeit ersetzt. Dieser Prozess des Ein- und Auslaufs kann tagsüber manuell erfolgen oder nachts über einen automatischen Prozess mittels Cycler. Unabhängig von der gewählten Variante müssen Sie sich das Vorgehen zutrauen und in der Lage sein dieses durchzuführen. Dazu werden Sie von geschultem Personal Schritt für Schritt in Ihrem individuellen Tempo trainiert. Alternativ können Sie auch durch Pflegepersonal oder Familienangehörige bei dieser Therapie unterstützt werden.
Für wen ist eine Peritonealdialyse geeignet?
Es gibt Situationen, in denen die Peritonealdialyse die bessere Behandlungsoption ist. In vielen Fällen ist die Entscheidung medizinisch begründet, zum Beispiel wenn bestimmte Herz- oder Gefäßerkrankungen vorliegen. Aufgrund des eingeschränkten Gefäßzugangs bei Kindern ist die Peritonealdialyse in der Regel die bevorzugte Lösung bei jungen Patienten. Eine Heimdialyse hat zudem den Vorteil, dass Kinder weiterhin zur Schule gehen können.
Nierentransplantation
Bei der Nierentransplantation wird dem Patient mit chronischer Nierenerkrankung die gesunde Niere eines lebenden oder verstorbenen Spenders eingesetzt. Mit einer neuen Niere kann eine Nierenerkrankung nicht geheilt, aber behandelt werden. Viele Patienten mit chronischer Nierenerkrankung sind für eine Transplantation geeignet, allerdings nicht alle.
Wenn Sie also eine Transplantation als Behandlungsmöglichkeit in Erwägung ziehen, sollten Sie Ihre individuelle Situation zunächst mit Ihrem Nephrologen besprechen. Bevor dieser eine Behandlungsempfehlung gibt, wird er zunächst Ihren allgemeinen Gesundheitszustand und die Nierenerkrankung beurteilen. Kommt Ihr Nephrologe zu dem Ergebnis, dass für Sie eine Nierentransplantation infrage kommt, stehen oft weitere Untersuchungen und Tests für Sie an. Ihr Arzt kann Sie dann auf die nationale Transplantationsliste für Nieren von verstorbenen Spendern setzen lassen oder einen geeigneten lebenden Spender für Sie finden.
Die richtige Wahl treffen
Transplantation ist eine sehr persönliche Entscheidung, die nicht voreilig getroffen werden sollte und die gut überlegt sein muss. Vielleicht können Sie Ihre individuelle Situation zunächst mit Ihrem Nephrologen besprechen. Wenn Sie beide zum Ergebnis kommen, dass eine Transplantation als Behandlungsmethode infrage kommt, können Sie sich auf die Warteliste setzen lassen, falls Sie keinen lebenden Spender haben. Nutzen Sie die Zeit, Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken. Sprechen Sie mit anderen über das Für und Wider einer Transplantation, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.
Quelle: www.freseniusmedicalcare.com